Der Friedhof ist ein Ort, den viele Menschen heute eher selten besuchen

Während früher die Pflege der Gräber und damit der regelmäßige Gang zum Friedhof fester Bestandteil des Alltags war, wird die Zahl derer, die ein Grab pflegen, immer geringer. Junge Leute gehen fort, um ihrem Beruf anderenorts nachzugehen, zurück bleiben „die Alten“ und oftmals die Frage, „Wer wird unser Grab mal pflegen?“ So entscheiden sich immer mehr Menschen für eine Urnenbestattung. Wobei es hier auf dem Stadtfriedhof jetzt die Möglichkeit gibt, ein Urnengrab auf der Wiese, mit individuellem Grabstein zu erwerben. So werden anonyme Bestattungen auf der grünen Wiese künftig hoffentlich mehr und mehr zurück gehen.

In diesen Zeiten der sich wandelnden Bestattungskultur ist es wichtig, Friedhöfe, als Orte der Trauer, der Begegnung, des Innehaltens, aber auch der Geschichte, offen zu halten und immer wieder ins Bewusstsein zu rücken, dass das Leben endlich ist. Gleichzeitig ist aber auch wichtig, dass Bestattungskultur erhalten bleibt, denn die Art der Bestattung, die Gestaltung des Grabes, seine Pflege, sind wichtige Bestandteile der Trauerverarbeitung.

Auf dem Gebiet der Stadt Merseburg gibt es insgesamt sechs Friedhöfe. Drei davon betreibt und verwaltet das Evangelische Kirchspiel Merseburg. Es sind der Stadtfriedhof St. Maximi, der Altenburger Friedhof St. Viti und der Neumarktsfriedhof St. Thomae. Ursprünglich als Begräbnisstätten für Verstorbene der unterschiedlichen Gemeinden der Stadt entstanden, steht es heute Jedem offen, seine Verstorbenen hier zur letzten Ruhe zu betten.

Bestattungsmöglichkeiten auf Merseburgs kirchlichen Friedhöfen

Mit der sich wandelnden Bestattungskultur verändern sich auch auf kirchlichen Friedhöfen die Bestattungsangebote. Seit 2010 gibt es auf den kirchlichen Friedhöfen in Merseburg die Möglichkeit der Beisetzung in einem so genannten Urnenwiesengrab. Anders als bei einer anonymen Bestattung erfolgt die Beisetzung in einem zuvor ausgesuchten Urnenwahlgrab, in welchem bis zu vier Urnen beigesetzt werden können. Das Aufstellen eines individuellen Grabmals ist vorgeschrieben und hilft so bei der Trauerbewältigung. Wer möchte, kann vor dem Grabstein eine Blume pflanzen, eine Schale oder Vase mit Blumenschmuck aufstellen und das Grab in der kalten Jahreszeit abdecken und schmücken, verpflichtend ist dies jedoch nicht.

In jüngster Zeit kam zu dem bisherigen Angebot des Urnenwiesengrabes noch das Urnenwiesengrab mit Rahmen dazu. Dieses Grabfeld befindet sich östlich der Friedhofskapelle und das einzelne Urnengrab ist durch eine Umrandung von der übrigen Fläche abgegrenzt. Das Besondere ist, dass die Nutzer der Grabstelle innerhalb des Rahmens eine individuelle Gestaltung entsprechend den Gestaltungsrichtlinien vornehmen können. Hier wünscht sich die Friedhofsverwaltung, dass sowohl Bepflanzung, als auch Grabmale in besonderer Weise symbolkräftig sein mögen.

Sofern Angehörige, aus welchen Gründen auch immer, die Grabpflege nicht mehr leisten können, wird das Grab bei beiden Grabarten regelmäßig übermäht und behält so sein gepflegtes Aussehen. In Zeiten immer größer werdender Mobilität der jüngeren Generation wird so die Familiengrabstelle nicht zur Belastung, sondern zu einem würdigen Ort des Gedenkens.

Wir laden alle Interessierten ein, sich die beschriebenen Grabarten vor Ort zeigen und sich ausführlich beraten zu lassen, auch bezüglich einer eventuellen Bestattungsvorsorge. Informationsveranstaltungen in Gesprächs- und Altenkreisen, Pflege- und Wohnheimen werden angeboten und geben ausführlich Auskunft zu den Bestattungsmöglichkeiten.

 

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